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Goethe Prüfung C1 – Schreiben – Teil 1

Statistiken und Grafiken richtig analysieren in der Goethe Prüfung C1 – Schreiben – Teil 1

 

*Zur besseren Lesbarkeit und Einfachheit wurde in diesem Blog auf spezielle Genderangaben verzichtet. Das männliche Geschlecht steht hier stellvertretend und gleichberechtigt für alle Gender.

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Goethe C1 Schreiben Teil 1

Aufsätze schreiben wird von vielen Schülern nicht sehr gern getan. Ob in der Muttersprache oder in einer Fremdsprache. Oft finden die Schüler es schwierig einen zusammenhängenden Text aufzubauen, indem sich die Ideen flüssig und logisch durch den Text ziehen. Das Problem dabei ist, dass viele nicht wissen, wie sie strukturiert vorgehen sollen dabei. Das erschwert das Erstellen von guten Aufsätzen. Ich möchte dir hier ein wenig helfen und dir eine Schritt-für-Schritt Anleitung mitgeben, die es dir erleichtern soll, einen schön verfassten und logisch aufgebauten Text zu verfassen.

1. Prüfungsaufbau und -bewertung

In der schriftlichen Prüfung bekommst du zwei Aufgaben vorgelegt. Dazu hast du dann insgesamt 80 Minuten Zeit. Für den ersten Teil dieser Prüfung hast du dann ca. 65 Minuten Zeit. Es geht hierbei um deinen freien schriftlichen Ausdruck. Dabei sollst du dich zu einem Thema äußern, wobei dir zwei Themen zur Auswahl stehen. Zu deinem ausgewählten Thema bekommst du dann noch mehr Informationen in Form von Statistiken oder Grafiken. Dazu gibt es dann noch fünf Leitpunkte, auf welche du in deinem Text eingehen musst. Hierbei kannst du dir keine aussuchen oder einen weglassen, sondern du musst alle fünf mit einbringen. Dein Text sollte dann mindestens 200 Wörter haben. Achte dabei auf ein geeignetes Zeitmanagement. Die unten aufgelisteten Schritte können dir helfen, dass du keine Zeit verlierst. 

Dein Text wird dann mit zweierlei Kriterien bewertet. Zum einen gibt es prüfungsinterne Richtlinien, an die sich die Prüfer halten und welche ihnen die Bewertung erleichtern. Zum anderen gibt es die Richtlinien durch den GER (Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen), auf den sich auch die prüfungsinternen Kriterien stützen. Dieser besagt, was du als C1-Kanditat alles so können und wissen musst. In Sachen Schreiben besagt er folgendes: Der Prüfling kann sich schriftlich klar und gut strukturiert ausdrücken und seine/ihre Ansicht ausführlich darstellen. Er/sie kann in Briefen, Aufsätzen oder Berichten über komplexe Sachverhalte schreiben und die für ihn/sie wesentlichen Aspekte hervorheben. Er/sie kann in seinen/ihren schriftlichen Texten den Stil wählen, der für die jeweiligen Leser angemessen ist.

2. Vorbereitung

Um eine Prüfung erfolgreich zu bestehen, sollte man sich vorher gut vorbereiten. Ich gebe dir hier Tipps, wie du das schon einige Zeit vor der Prüfung gut machen kannst. Damit du dann entspannt in die Prüfung gehen kannst.

a. Vorwissen einholen – Wortschatz erweitern

Dieser Tipp ist nicht nur hilfreich im Schriftlichen, sondern in allen Gebieten der Prüfung. Außerdem erweitert es deinen Horizont und gleichzeitig deine Fähigkeiten, was dich wiederum auch persönlich, im Alltag und Beruf, weiterbringen wird.

Schau dir einige Zeit vor der Prüfung des Öfteren die Nachrichten an. Oder lies Zeitung. Es gibt Themen, die oft in den Medien zu sehen sind und solche Themen können auch in der Prüfung vorkommen (erneuerbare Energien, Arbeitslosigkeit…). Versuche dir bewusst Begriffe herauszusuchen, die dir schwierig fallen. Damit muss es nicht nur um Wörter gehen, die mit einem bestimmten Thema zu tun haben, sondern auch z.B. trennbare Verben, die dir schwierig fallen etc. Die schreibst du dir dann zunächst auf und versuchst sie dann in deinen Alltag zu integrieren. Schreibe einen kleinen Text über das Thema in dem Artikel, den du gelesen hast, oder der Fernsehshow, die du eben gesehen hast. Benutze dabei die schwierigen Begriffe und versuche sie auch mal mündlich in deinen Alltag zu integrieren. Denn nur durch das eigentliche Benutzen dieser Begriffe, wirst du sie dir auch erst merken können. Eine Liste von Vokabeln auswendig lernen, wird dir vielleicht kurzfristig helfen, aber du wirst die Wörter superschnell wieder vergessen und womöglich falsch anwenden.

b. Redemittel und Konnektoren lernen

Wenn du nun Vorwissen und deinen Wortschatz erweitert hast, solltest du dann noch in der Lage sein, deine Ideen strukturiert in Sätze zu packen, die dann wiederum miteinander verbunden sind und einen glatten durchlaufenden Text ergeben. Um dies zu schaffen, brauchst du Redemittel und Konnektoren.

Redemittel helfen dir einen bestimmten Gedanken gekonnt in Worte zu fassen und leiten dazu auch noch deine Sätze gekonnt ein. Außerdem können sie auch deine Gedanken miteinander verbinden, wobei der Gebrauch von Konnektoren hier helfen kann. Damit der Text „fließt“ und nicht von einem Gedanken in den nächsten „hüpft“, solltest du Konnektoren an Stellen benutzen, an welchen du Ideen verbinden möchtest.

c. Textaufbau lernen

Neben dem Inhalt schaut der Prüfer auch auf den Aufbau deines Textes. Deswegen ist es wichtig, dass du dir folgendes einprägst

d. Grafiken und Statistiken lesen lernen

Falls es dir etwas schwierig fällt Grafiken und Statistiken richtig zu lesen, dann solltest du das vorher etwas üben. Das kannst du auch gerne in deiner Muttersprache machen. Wie du dich dann im Text dazu ausdrückst, kannst du wieder mit Redemitteln gut meistern. Diese kannst du dir teilweise einfach auswendig lernen und dann deinem Satz oder deiner Grafik dementsprechend anpassen. Wie man Grafiken richtig abliest, findest du sicherlich in deinem Deutschbuch, denn dies ist eine Fähigkeit, die darin gelehrt wird. Dort findest du auch Übungen dazu. Hier gebe ich dir eine kleine Übersicht dazu. Gehe dabei am besten von außen nach innen vor. Schau dir zunächst das Thema an und aktiviere dein Vorwissen zu diesem Thema. Dann überfliegst du die Grafik und schaust dann genauer im Detail nach. 

Das Goethe Institut gibt hierfür folgende Infos. Wenn man ein Schaubild oder eine Grafik beschreiben möchte, kann/sollte man beschreiben:

  • welche Informationen auf der Grafik zu sehen sind,
  • welche Tendenzen und Entwicklungen zu sehen sind,
  • welche Gründe es für die Entwicklungen gibt,
  • was an der Grafik überraschend/interessant ist,
  • die Situation mit dem eigenen Heimatland vergleichen
3. Schritt-für-Schritt-Anleitung

 

a. Die Qual der Wahl

Zunächst musst du dir eine Aufgabe aussuchen. Ob dir die Aufgabenblätter schon gegeben wurden oder nicht, ist egal. Schaue dir zunächst nur die Aufgabenbeschreibung an und versuche dich zu entscheiden. Wenn du zu lange überlegst und dir weitere Infos anschaust, geht dir die Zeit verloren. Du weißt schließlich, es geht um Statistiken und Grafiken, zu denen du dann deine eigene Meinung, Vor- und Nachteile sowie deine eigene Erfahrung einbringen sollst. Also sollte es reichen dir die Hauptaufgabe anzuschauen und dich so für eine der beiden zu entscheiden.

b. Aufgabe lesen & Schlüsselwörter

Wenn du dir eine Aufgabe ausgesucht hast, liest du sie detailliert durch und unterstreichst dabei die wichtigsten Schlüsselwörter. Sei vorsichtig und unterstreiche nicht zu viel. Das ist schließlich nicht der Sinn der Sache. Mithilfe deiner Schlüsselwörter sollst du dann später einen besseren Überblick haben und schneller deinen Text verfassen können.

c. Arbeitsblatt überfliegen

Nun hast du einen guten Überblick, worum es geht und worauf du achten musst. Jetzt kannst du also zum nächsten Blatt überwechseln und dir die eigentliche Aufgabe anschauen. Lege nicht sofort los und stürze dich auf das Schaubild, sondern überfliege erst einmal alles. Damit hast du einen Überblick über die Informationen, die dir jetzt gegeben werden. Die Infos aus dem Schaubild sind dann erst relevant, wenn du anfängst deinen Textinhalt herauszufinden. Das heißt du fliegst über die Info mit deinen Augen hin weg und schaust dir als zuerst einmal die Leitpunkte an.

d. Leitpunkte lesen & Schlüsselwörter

Die Leitpunkte geben dir jetzt die Info, worüber du im Allgemeinen schreiben sollst. Hierbei sollst du dich auf alle fünf Punkte stützen und nicht nur 3 oder 4. Lass also keinen weg und stelle sicher, dass du alle 5 bearbeitest. Die Reihenfolge wird dir nicht gegeben. Du musst dann selbst schauen, wie du deinen Text logisch gliederst. Das hängt alles damit zusammen, was du zu jedem Punkt sagen möchtest. Schau also erst einmal die Punkte an und unterstreiche die wichtigsten Wörter, damit du nachher schneller arbeiten kannst.

e. Schaubild lesen & Schlüsselwörter

Erst jetzt bist du kurz davor an deinen Notizen zu arbeiten, deswegen kannst du dir jetzt das Schaubild genauer anschauen. Du hast wahrscheinlich schon einige Ideen im Kopf zu den Leitpunkten, die du eben gelesen hast. Markiere dir die Gedanken an den Rand und vergiss sie nicht! Schaue dann auf die Statistik oder die Grafik und versuche diese Info mit deinen Ideen zu verbinden und logisch zu nutzen. Diese Info musst du dann mit in deinen Text einbauen. Du kannst also eigene Ideen einbringen und diese auf den Zahlen etc., die im Schaubild angegeben sind, stützen.

f. Notizen

Jetzt kommt einer der wichtigsten Teile der schriftlichen Prüfung. Deine Notizen sind fast noch wichtiger als das eigentliche Schreiben des Textes. Denn, wenn deine Notizen durcheinander sind und keine logische Schlussfolgerung ergeben, dann wird es dein Text auch nicht. Auch wenn du auf Notizen komplett verzichtest, wird es dir schwerfallen einen konkreten und logischen Text aufzubauen.

Gliedere deine Notizen am besten in deine drei Teile des Textes und dann bezüglich des Hauptteils nochmals in die 5 Punkte, die du bearbeiten musst. Dazu notierst du dir dann deine Gedanken. Halte dich knapp, weil du nicht zu viel Zeit hast und in deinem Text ja vollständige Sätze schreiben musst. Hier reichen sehr knappe Stichpunkte oder sogar nur Worte. Falls dir Redenwendungen einfallen, schreibe sie dir an den Rand. Es kann passieren, dass sie dir im Schreibfluss später plötzlich nicht mehr einfallen. 

Überlege dir eine gute Art von Notizen. Du kannst eine Liste machen oder eine Tabelle. Am besten geeignet sind aber Mindmaps, denn diese sind übersichtlich und schnell zu handhaben. Das heißt, du musst nicht erst nach einem Stichwort suchen, sondern hast alles kompakt im Griff. Durch den Aufbau eines Mindmaps wirst du auch automatisch nicht lange Stichpunkte machen, sondern dich knapphalten, was wichtig ist hier.  Mindmaps kann man dann auch noch schön verbinden, so wie man letztendlich den Text schreiben möchte. Somit hast du eine Vorlage deinen Text dann auszuformulieren.

g. Text verfassen

Los geht’s! Aller Anfang ist schwer. Manchmal braucht man eine Weile, bis der Schreibfluss kommt. Das ist ganz normal. Die ersten Sätze sind immer die schwierigsten. Aber, wenn du Hemmschwelle überstanden hast, dann sollte es dir einfacher fallen mithilfe deiner gut gegliederten Notizen auch einen logischen Text zu verfassen. 

Du kannst zwischen deinen Ideen oder Leitpunkten einen neuen Absatz anfangen, bzw. solltest du bei 200 Wörtern ab und zu zwischen den Gedanken auch einen Absatz einfügen. Das macht den Lesefluss einfacher und es sieht auch einfach besser und professioneller aus.  Absätze passen gut nach der Einleitung und vor dem Schlussteil. Im Hauptteil kommt es dann darauf an, wie deine Gedanken miteinander verbunden sind und wieviel du zu einem Gedanken aufschreibst.

f. Prüfen

Wenn du dann fertig bist mit Schreiben, solltest du noch einmal deinen Text durchlesen. Schau dabei zunächst, ob dein Aufbau stimmt und deine Leitpunkte vorhanden sind. Das ist hier noch wichtiger als Rechtschreibung und Grammatik. Wenn da alles vorhanden ist und du noch Zeit hast, kannst du nach deiner Rechtschreibung schauen und eventuellen Fehlern in der Grammatik oder dem Satzbau. Ein guter Tipp hierbei ist: Schau mal wie viele Verben du in einem Satz hast. Falls es zwei Hauptverben gibt, muss hier ein Fehler sein. Irgendwo muss vielleicht ein Komma hin? Hast du auch ein Subjekt, was zu dem Verb gehört? Wie sieht es mit Artikeln und Adjektivendungen aus?

4. Du hast es geschafft!

Alles Gute! Ich hoffe die Tipps haben dir geholfen und du kannst dich gut auf diesen Teil der Prüfung vorbereiten. Der zweite Teil ist dann etwas einfacher und geht auch schneller. 

Übe das Ganze zuhause einmal durch und stelle sicher, dass du dir deine Zeit gut einteilst. Manche brauchen einfach bei den Notizen etwas länger und schreiben dann relativ rasch den Text. Bei anderen ist es wieder andersherum. Es liegt an dir und deinem Lernstil. Also, probiere dich zuhause mal aus und stoppe die Zeit. Ein gutes Zeitmanagement ist hier das A&O. Viel Erfolg!

Bis zum nächsten Mal. 
Deine Juliane 😊 

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