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Goethe Prüfung C2 – Sprechen – Teil 2

Mit einem Muttersprachler eine aktive Diskussion führen in der Goethe Prüfung C2 – Sprechen – Teil 2

*Zur besseren Lesbarkeit und Einfachheit wurde in diesem Blog auf spezielle Genderangaben verzichtet. Das männliche Geschlecht steht hier stellvertretend und gleichberechtigt für alle Gender.

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Goethe C2 Sprechen Teil 2

1. Prüfungsaufbau und -bewertung 

Die mündliche Prüfung besteht aus zwei Teilen und dauert ca. 15 Minuten. Es handelt sich hierbei um eine Einzelprüfung. Du hast zwar einen Gesprächspartner, aber dieser ist ein Muttersprachler und kein anderer Prüfling. Auf beide Teile der Prüfung kannst du dich in den 15 Minuten davor vorbereiten. Dabei darfst du dir Notizen machen. 

Nach dem ersten Teil der Prüfung geht es nun in den zweiten über. Hierbei sollst du eine Diskussion mit einem Muttersprachler führen. Dabei bekommst du wieder die Möglichkeit dir ein Thema aus zwei vorgegebenen Themen auszusuchen. Innerhalb der Aufgabe musst du dich dann für eine pro- oder contra-Position entscheiden. Der Gesprächspartner wird dann eine Gegenargumentation bringen, zu welcher du dich überzeugend äußern musst. Das Gespräch dauert ca. 5 Minuten. Hierfür kannst du dann 50 Punkte erreichen, wie auch im Teil 1. Sie wiegen also gleich viel in der Bewertung.  

Die Prüfung wird mit mit zweierlei Kriterien bewertet. Es gibt prüfungsinterne Kriterien, sowie die Richtlinien durch den GER (Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen). Ersteres stützt sich dabei auf diese Richtlinien und sind nicht von irgendwoher. Der Referenzrahmen besagt, was du als C2-Kandidat alles so können und wissen musst. In Sachen Sprechen besagt er folgendes: „Kann klar, flüssig und gut strukturiert sprechen und seinen Beitrag so logisch aufbauen, dass es den Zuhörern erleichtert wird, wichtige Punkte wahrzunehmen und zu behalten.“

2. Die Vorbereitung 

Die hier aufgestellten Tipps zur guten Vorbereitung können sich teilweise in den verschiedenen Teilen der Prüfung wiederholen. Sie sollen für dich einen Fundus darstellen, aus welchem du dir die passenden Informationen heraussuchen und womit du dich sprachlich weiterentwickeln kannst. 

 



a. Vorwissen und Wortschatz erweitern

Falls du diese Tipps bereits in anderen Blogs oder Videos von mir gesehen hast, bist du sicherlich schon vertraut damit. Die Aneignung von Wortschatz und Vorwissen ist jedoch für jeden Teil der Prüfung äußerst relevant. Dank deines umfangreichen Vorwissens wirst du in der mündlichen Prüfung einen kühlen Kopf bewahren können, da du auf eine Vielzahl von Themengebieten vorbereitet bist.

Daher ist dieser Tipp nicht nur für diesen speziellen Prüfungsteil hilfreich, sondern für alle Bereiche der Prüfung. Es erweitert deinen Horizont und stärkt gleichzeitig deine Fähigkeiten, was sich sowohl im Alltag als auch im Beruf positiv auswirken wird.

Nimm dir einige Zeit vor der Prüfung, um regelmäßig Nachrichten zu schauen oder am besten eine Zeitung zu lesen. Bestimmte Themen werden häufig in den Medien behandelt, und solche Themen können auch in der Prüfung vorkommen (z.B. erneuerbare Energien, Arbeitslosigkeit usw.). Versuche gezielt nach Begriffen zu suchen, die dir Schwierigkeiten bereiten. Dabei geht es nicht nur um Wörter, die mit einem bestimmten Thema zusammenhängen, sondern auch um zum Beispiel trennbare Verben, bei denen du Schwierigkeiten hast. Schreibe diese Wörter zunächst auf und versuche dann, sie in deinen Alltag zu integrieren. Verfasse einen kurzen Text über das Thema des Artikels, den du gelesen hast, oder die Fernsehsendung, die du gerade gesehen hast. Benutze dabei die schwierigen Begriffe und versuche, sie auch im Gespräch in deinen Alltag einzubauen. Denn erst durch die tatsächliche Verwendung dieser Begriffe wirst du sie wirklich behalten können. Das Auswendiglernen einer Vokabelliste mag kurzfristig helfen, aber du wirst die Wörter sehr schnell vergessen und möglicherweise falsch anwenden.

Um deinen Wortschatz zu erweitern, gibt es spezielle Vokabelbücher auf dem Niveau C2, die du kaufen oder ausleihen kannst. Sie geben dir einen Überblick über die Themen und Begriffe, die du kennen solltest, und enthalten Übungen zur Vertiefung.

Indem du deinen Wortschatz erweiterst, erweiterst du gleichzeitig dein Vorwissen, denn je mehr Vokabeln du lernst, desto mehr Wissen zu bestimmten Themen eignest du dir an. Eine Win-Win-Situation! 😊

b. Kritisch denken!

Um dir die Meinungsfindung und Vorbereitung auf die Diskussion zu erleichtern, hilft es im Voraus etwas zu üben. Nimm dir ein Blatt Papier und suche dir irgendein Thema aus. Schreib es in die Mitte des Blattes. Nun überlege dir, welche Gesichtspunkte es dazu geben kann. Versuche dich auch in andere Personen hineinzuversetzen und mögliche Meinungen, die sie vertreten könnten. Nun schreibe über dein Thema das Wort Pro oder mache ein + (Plus). Unter das Thema schreibst du Contra oder zeichnest ein – (Minus). Erstelle nun ein Mindmap mit Ideen, die dir zu dem Thema in den Kopf kommen. Dabei gibt es kein Richtig oder Falsch. Es kann auch sein, dass du Ideen verknüpfen musst. Deswegen ist ein Mindmap eine gute Möglichkeit Vor- und Nachteile zu finden und dir deine eigene Meinung gezielt zu bilden oder zu unterstützen. Diese Methode hilft dir dabei kritisch zu denken, denn man sollte in der Diskussion nicht lediglich alles bejahen oder verneinen. Gleichzeitig hilft es dir mögliche Gedankenansätze deines Gesprächspartners schon im Vornherein zu erahnen, damit du auch in der Diskussion später fair bleiben kannst in deiner Argumentation. 

c. Redemittel lernen

Für eine gelungene Diskussion gibt es vielerlei Redemittel, die du benutzen kannst. Gerne kannst du dir einige aussuchen, die du auswendig lernst und gegebenenfalls in der Prüfung auf dein Notizblatt schreibst.  

d. Diskussion – Aufbau

Auch wenn du hier keinen Vortrag hältst, wie im Teil 1, ist es doch wichtig, dass du den „roten Faden“ behältst. Damit kann dir dein Gegenüber in der Diskussion besser folgen und du kannst besser argumentieren. 

  • Einleitung: Stelle das Thema und deinen Standpunkt dar
  • Hauptteil: Präsentiere deine Argumente in einer logischen Abfolge.

           🡪 Hebe wichtige Aspekte innerhalb deiner Argumentation hervor.
🡪 Ziehe Vergleiche heran und gib Beispiele.
🡪 Gehe auf deinen Gegenüber ein.
🡪 Versuche den Gesprächspartner von deinen Argumenten zu überzeugen.

  • Schluss: Fazit

Wie man beginnt und abschließt, kann man sich schon zuhause überlegen, auch wenn du das Thema noch nicht kennst. Außerdem helfen dir dann die Redemittel innerhalb des Aufbaus eine gute Struktur einzubinden, damit der Hörer dir gut folgen kann.

 

  1. Diskutieren mit Regeln
  • Regeln: Bleibe fair und aktiv. Sei nicht beleidigt, wenn der Gesprächspartner anderer Meinung ist und diese auch gegen deine vertritt. Bleibe trotzdem aktiv im Gespräch und gehe auf den Gesprächspartner ein. Bleibe aber dabei höflich und unterbrich nicht ohne Grund.
  • fair bleiben: nicht beleidigen, sich selbst nicht beleidigt fühlen, möglichst keine Grundsatzdiskussionen (Religion etc.)
  • aktiv zuhören und angemessen reagieren
  • ausreden lassen: falle deinem Partner nicht ins Wort, sei geduldig; reagiere angemessen, falls er/sie dir ins Wort fällt
  • Empathie zeigen: Zeige, dass du die Meinung des anderen verstehst; Verdeutliche freundlich, wenn du vielleicht anderer Meinung bist.
  • relevante und nachvollziehbare Argumente geben

 

    • Lass dein Blatt Papier auf dem Tisch liegen und spiele nicht damit. Falls du den Vortrag im Stehen geben solltest: Verstecke nie dein Gesicht! Das Blatt könnte auch wackeln, weil du vielleicht zitterst. Deswegen: Falte das Blatt und halte es auf Bauchhöhe!
    • Versuche frei zu sprechen! Du kannst ab und zu auf dein Blatt schauen. Dafür ist es schließlich da. Aber, lies nicht komplett ab und schaue deine Gesprächspartner an!
      • Du wirst einen selbstbewussten Eindruck machen, wenn du den Leuten in die Augen schaust.
      • Versuche auch deine Stimme etwas zu „bewegen“. Ein monotoner Vortrag kann schnell langweilig werden und die Zuhörer verlieren die Lust am Zuhören. 
      • Auch wenn man zu schnell oder zu langsam spricht, kann es passieren, dass die Zuhörer das Interesse verlieren und du dadurch auch Punktabzug bekommen kannst. Wenn man schnell spricht, macht man mehr Fehler. Wenn du zu langsam sprichst, kann es passieren, dass dein Vortrag nicht mehr flüssig genug ist. Finde einen geeigneten Redefluss, der zu dir passt!
  • Mimik und Gestik: 
    • Deine Hände sollten sichtbar sein. Stecke sie nicht in deine Hosentasche!
    • Bewege deine Hände in angemessener Weise. „Fuchtel“ nicht und spiele nicht vor Nervosität an deinen Haaren oder deinem Blatt Papier etc. Das macht deinen Gegenüber auch nervös und macht dein Auftreten und Vortrag weniger seriös. 
    • Schaue deinem Gegenüber in die Augen. Höre ihm auch aufmerksam zu und zeige das auch, wie z.B. durch Nicken oder ein leises „Hm“.

 

ACHTUNG!!!

Hier gehört auch dazu, dass du gut übersichtliche Notizen hast. Falls dir das also etwas schwierig fällt, solltest du das auch zusätzlich üben. Zum Beispiel ein Mindmap ist eine super Möglichkeit Ideen miteinander zu verbinden aber auch gleichzeitig die Struktur/Aufbau deiner Argumentation zu bewahren. Übe das, wenn du für den Wortschatz übst, indem du dir ein Thema anhörst, anschaust oder liest und dir dann dazu Notizen machst, die du dann gleich für einer Übungsdiskussion oder -argumentation (deine Ansichten darstellen, falls du keinen Diskussionspartner zum Üben hast) benutzen kannst. Dabei achtest du dann noch auf die Tipps zur Mimik und Gestik, nimmst dich mit deiner Kamera auf und schaust dir das später noch einmal an, um Fehler zu beheben und zu reflektieren. Voila! Perfekte Prüfungsvorbereitung! 😊

3. Schritt-für-Schritt-Anleitung

Die Schritte in dieser Aufgabe sind relativ klar. Trotzdem möchte ich sie dir vorstellen, damit du siehst, wie man in der Prüfung vorgeht.

Die Vorbereitungszeit für die mündliche Prüfung ist 15 Minuten lang. Diese musst du dir für beide Aufgaben aufteilen. Halte dich also nicht zu lange im ersten Teil auf, falls du mehr Zeit brauchst für Aufgabe 2. Übe die Prüfung zuhause mal und stoppe, wie lange du für die Vorbereitung eigentlich brauchst. An diese Zeit solltest du dich dann in etwa richten, damit du auch genügend Zeit hast für die zweite Aufgabe. 

a. Themen anschauen und entscheiden

Schaue dir zunächst die beiden Themen an und überlege, welches du bearbeiten möchtest. Verschwende dabei aber keine Zeit, indem du zum Beispiel die Zitate im Detail durchliest etc. Schaue zunächst nur auf das Thema. Wenn du dir dann noch nicht schlüssig bist, kannst du die Zitate überfliegen und schauen, was für dich am logischsten oder einfachsten erscheint. Im Normalfall hast du schon gleich einige Ideen für ein Thema und dafür solltest du dich dann auch intuitiv entscheiden. 

Fall es dir doch etwas schwieriger fällt, dann stelle dir die folgenden Fragen:

  • Welches Thema interessiert mich? 
  • Bei welchem Thema habe ich genügend Wissen und Wortschatz? 
  • Bei welchem Thema habe ich eine eindeutige Meinung, die ich vertreten kann? 
  • Habe ich dazu auch genügend Erfahrung bzw. Beispiele, die ich in meine Argumentation einbringen kann?

b. Aufgabenblatt gut durchlesen

Wenn du dich jetzt entschieden hast, kann es losgehen. Lies dir die Aufgabe aufmerksam durch. Versuche alles zu verstehen und verzweifle nicht, falls du ein Wort oder so nicht kennst. Schaue dir die drei Zitate an, die dir gegeben sind. Sicherlich spricht dir mindestens ein Zitat direkt zu. Darin kannst du in deiner Argumentation einen Schwerpunkt setzen, da du nicht alle Zitate gleichwertig behandeln musst. 

c. Schlüsselwörter unterstreichen

Während du dir deine Aufgabe durchliest und dich mit ihr vertraut machst, kannst du dir auch wichtige Schlüsselwörter in der Aufgabenstellung und den Zitaten unterstreichen. Das hilft dir einen Überblick zu behalten, besonders wenn du dann gleich deine Notizen machen sollst. Unterstreiche dabei nur wichtige Begriffe und nicht zu viel. 

d. Notizen machen

Die Organisation deiner Notizen ist fast so wichtig wie der eigentliche Vortrag selbst. Insbesondere, wenn du kein professioneller Sprecher bist, könnte es dir schwerfallen, spontane und logisch strukturierte Argumentationen aufzubauen. Daher ist es entscheidend, dass deine Ideen zuerst in deinen Notizen strukturiert sind. Allerdings solltest du auch darauf achten, nicht zu viele Notizen anzufertigen, da dies zu Zeitproblemen führen kann.

Es ist ebenfalls wichtig, dass du deine Notizen entsprechend deines Vortrags gliederst, um nicht vom Thema abzuschweifen oder durcheinanderzukommen. Ein Mindmap kann eine gute Methode sein, um deine Ideen übersichtlich zu ordnen. Alternativ kannst du auch Stichpunkte oder eine Tabelle verwenden. Durch ein Mindmap bist du jedoch automatisch dazu gezwungen, kurze Stichpunkte zu erstellen und kannst zudem deine Ideen miteinander verbinden. Dies ermöglicht es dir, fließende Übergänge zu schaffen, die deinen Vortrag strukturieren und es den Zuhörern erleichtern, dir zu folgen.

Wenn du nun eine Liste von Stichpunkten vor dir hast, könnte es schwieriger sein, deinen Blick nach oben zu richten (zu den Prüfern), und es besteht die Gefahr, dass du während des Vortrags zu sehr auf das Papier fixiert bist. Freies Sprechen ist hier von großer Bedeutung, daher solltest du sicherstellen, dass du eine geeignete Methode für deine Notizen gefunden hast, bevor du zur Prüfung gehst. Falls du unsicher bist, probiere einfach verschiedene Varianten aus.

Deine Notizen sollten gut lesbar und prägnant sein. Du kannst gerne ein oder zwei Redemittel notieren, um sicherzustellen, dass du sie während des Vortrags nicht vergisst. Es sollte jedoch klar sein, welche Inhalte du in welcher Reihenfolge behandeln wirst. Daher solltest du deine Notizen auch in Einleitung, Hauptteil und Schluss gliedern, wobei der Hauptteil deine Argumentation in einer logischen Reihenfolge enthält.

e. Vortrag halten

Der Erfolg deines Vortrags liegt nun, wie zuvor beschrieben, in deinen Notizen. Beachte dabei bestimmte Regeln (Mimik, Gestik, Geschwindigkeit usw.), und dann sollte alles reibungslos verlaufen. Achte darauf, dass du deine Argumentationen gut mit Redemitteln einleitest. Du hast nun 5 Minuten Zeit. Diese Zeitspanne mag knapp erscheinen, aber wenn du sprichst, ist es tatsächlich eine recht lange Zeit. Achte also darauf, dass deine Argumentation weder zu kurz noch zu lang ist. Es ist immer besser, zu viele Informationen zu haben und etwas weglassen zu müssen, als zu wenig zu haben. Dabei solltest du jedoch stets auf die inhaltlichen Aspekte achten, da sie für eine maximale Punktzahl erwähnt werden sollten.

4. Du hast es geschafft!

Super! Das Hörverstehen hast du damit auch hinter dir! Ich hoffe, meine Tipps haben dir dabei geholfen.
Such dir doch gleich den nächsten Test aus. Vielleicht die mündliche Prüfung? 

Bis gleich. 

Deine Juliane 😊 

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