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Goethe Prüfung C1 – Sprechen – Teil 1

Einen spontanen Vortrag halten & dabei einen kühlen Kopf bewahren in der Goethe C1 Prüfung – Sprechen Teil 1

 

*Zur besseren Lesbarkeit und Einfachheit wurde in diesem Blog auf spezielle Genderangaben verzichtet. Das männliche Geschlecht steht hier stellvertretend und gleichberechtigt für alle Gender.

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Goethe C1 Sprechen Teil 1

Nicht oft wird man auf das „Podest“ gestellt und muss einen Vortrag halten. Das ist schon eher eine Ausnahme. Aber, auch wieder ist diese Aufgabe alltagsnah, denn ohne, dass wir es explizit merken oder uns unter Druck gesetzt fühlen, wie in einer Prüfungssituation, müssen wir doch manchmal über bestimmte Themen erzählen können und unsere Meinung dazu geben. So ist es auch in dieser Prüfungsaufgabe. Leider kann man sich das Thema nicht aussuchen, deswegen solltest du dich schon zuhause gut darauf vorbereiten.  

1. Prüfungsaufbau und -bewertung

Im ersten Teil der mündlichen Prüfung geht es darum, dass du einen kurzen Vortrag von 3-4 Minuten über ein dir gegebenes Thema hältst. Dabei kannst du dir das Thema nicht aussuchen, hast aber eine Vorbereitungszeit von 15 Minuten. Außerdem werden dir 5 Inhaltspunkte gegeben, die du in deinem Vortrag beleuchten solltest. Diese Punkte sind fast immer die gleichen, was dir wiederum den Vorteil gibt, dass du dich schon zuhause vorbereiten kannst. Den Vortrag hältst du alleine, wobei entweder vor oder nach dir noch ein Prüfungspartner an der Reihe ist, wenn es sich um eine Paarprüfung handelt. 

Die Prüfung wird mit mit zweierlei Kriterien bewertet. Es gibt prüfungsinterne Kriterien, sowie die Richtlinien durch den GER (Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen). Ersteres stützt sich dabei auf diese Richtlinien und sind nicht von irgendwoher. Der Referenzrahmen besagt, was du als C1-Kanditat alles so können und wissen musst. In Sachen Sprechen besagt er folgendes: „Kann sich spontan und fließend ausdrücken, ohne öfter deutlich erkennbar nach Worten suchen zu müssen. Er/sie kann die Sprache im gesellschaftlichen und beruflichen Leben wirksam und flexibel gebrauchen. Er/sie kann seine/ihre Gedanken und Meinungen präzise ausdrücken und seine/ihre eigenen Beiträge geschickt mit denen anderer verknüpfen. Er/sie kann komplexe Sachverhalte ausführlich darstellen und dabei Themenpunkte miteinander verbinden, bestimmte Aspekte besonders ausführen und seinen/ihren Beitrag angemessen abschließen.“

2. Vorbereitung

a. Vorwissen und Wortschatz erweitern

Falls du diesen Tipp in anderen Blogs und Videos von mir gesehen hast, dann kennst du es sicherlich schon. Aber Wortschatz- und Vorwissen-Aneignung sind einfach für jeden Prüfungsteil sehr relevant. Außerdem wirst du dank deines breiten Spektrums an Vorwissen in der mündlichen Prüfung einen kühlen Kopf bewahren können, denn du bist damit auf viele Themengebiete vorbereitet.  

Folglich: Dieser Tipp ist also nicht nur hilfreich für diesen Teil der Prüfung, sondern in allen Gebieten der Prüfung. Außerdem erweitert es deinen Horizont und gleichzeitig deine Fähigkeiten, was dich wiederum auch persönlich, im Alltag und Beruf, weiterbringen wird. 

Schau dir einige Zeit vor der Prüfung des Öfteren die Nachrichten an. Oder lies am besten eine Zeitung. Es gibt Themen, die oft in den Medien zu sehen sind und solche Themen können auch in der Prüfung vorkommen (erneuerbare Energien, Arbeitslosigkeit…). Versuche dir bewusst Begriffe herauszusuchen, die dir schwierig fallen. Damit muss es nicht nur um Wörter gehen, die mit einem bestimmten Thema zu tun haben, sondern auch z.B. trennbare Verben, die dir schwierig fallen etc. Die schreibst du dir dann zunächst auf und versuchst sie dann in deinen Alltag zu integrieren. Schreibe einen kleinen Text über das Thema in dem Artikel, den du gelesen hast, oder der Fernsehshow, die du eben gesehen hast. Benutze dabei die schwierigen Begriffe und versuche sie auch mal mündlich in deinen Alltag zu integrieren. Denn nur durch das eigentliche Benutzen dieser Begriffe, wirst du sie dir auch erst merken können. Eine Liste von Vokabeln auswendig lernen, wird dir vielleicht kurzfristig helfen, aber du wirst die Wörter superschnell wieder vergessen und womöglich falsch anwenden. 

Um deinen Wortschatz zu erweitern, gibt es bestimmte Wortschatz-Bücher auf Niveau C1, welche du dir kaufen oder ausleihen kannst. Diese geben dir einen Überblick über die Themen und Begriffe, welche du alle kennen solltest. Dazu gibt es dann Übungen, um sie zu vertiefen. 

Durch das Erweitern deines Wortschatzes erweiterst du gleichzeitig dein Vorwissen, denn je mehr Vokabeln du lernst, umso mehr Wissen zu bestimmten Themen eignest du dir an. Eine Win-Win Situation! 😊 

b. Redemittel lernen

Um einen Vortrag gekonnt und effektiv zu halten, können Redemittel eine große Hilfe sein. Sie machen deinen Vortrag interessanter und leiten deine Sätze ein. Außerdem helfen sie bei deinen Überleitungen zwischen Themen bzw. Sätzen. Sie gliedern damit deinen Vortrag automatisch mit. 

c. Vortrag – Aufbau

Es ist wichtig, dass du in deinem Vortrag einen „roten Faden“ hast. Damit weißt du, wie die Argumentation abläuft und, was du als nächstes sagst. Somit kommst du nicht durcheinander und der Prüfer dir gegenüber kann dir gut folgen. Deswegen sollte dein Vortrag auf jeden Fall folgendermaßen aufgebaut sein:

  • Einleitung: sage worüber du nun sprechen wirst
  • Hauptteil: das ist die eigentliche Aufgabe mit den 5 Inhaltspunkten
  • Schluss: wiederhole nochmal zusammenfassend

Wie man beginnt und abschließt, kann man sich schon zuhause überlegen, auch wenn du das Thema noch nicht kennst. Außerdem helfen dir dann die Redemittel innerhalb des Aufbaus eine gute Struktur einzubinden, damit der Hörer dir gut folgen kann.

d. Vortrag – Üben

Achte während deines Vortrags auf folgende Tipps:

    • Lass dein Blatt Papier auf dem Tisch liegen und spiele nicht damit. Falls du den Vortrag im Stehen geben solltest: Verstecke nie dein Gesicht! Das Blatt könnte auch wackeln, weil du vielleicht zitterst. Deswegen: Falte das Blatt und halte es auf Bauchhöhe!
    • Versuche frei zu sprechen! Du kannst ab und zu auf dein Blatt schauen. Dafür ist es schließlich da. Aber, lies nicht komplett ab und schaue deine Gesprächspartner an!
      • Du wirst einen selbstbewussten Eindruck machen, wenn du den Leuten in die Augen schaust.
      • Versuche auch deine Stimme etwas zu „bewegen“. Ein monotoner Vortrag kann schnell langweilig werden und die Zuhörer verlieren die Lust am Zuhören. 
      • Auch wenn man zu schnell oder zu langsam spricht, kann es passieren, dass die Zuhörer das Interesse verlieren und du dadurch auch Punktabzug bekommen kannst. Wenn man schnell spricht, macht man mehr Fehler. Wenn du zu langsam sprichst, kann es passieren, dass dein Vortrag nicht mehr flüssig genug ist. Finde einen geeigneten Redefluss, der zu dir passt!
  • Mimik und Gestik: 
    • Deine Hände sollten sichtbar sein. Stecke sie nicht in deine Hosentasche!
    • Bewege deine Hände in angemessener Weise. „Fuchtel“ nicht und spiele nicht vor Nervosität an deinen Haaren oder deinem Blatt Papier etc. Das macht deinen Gegenüber auch nervös und macht dein Auftreten und Vortrag weniger seriös. 
  • Lückenfüller „Äh“

Es passiert so schnell, dass man stecken bleibt und nicht weiß, wie man weiter machen soll. Das geht Jedem einmal so und du bist da nicht allein. Das ist ganz normal. Es gibt allerdings Tricks, wie man diese unangenehme Situation überbrücken kann. Zunächst ist es gut, wenn du dir einige Redemittel anschaust und dir welche aussuchst, die du nicht so schnell vergisst oder die dir einfach gefallen. Dann kannst du in Sprechpausen, wo du nicht genau weiterweißt anstatt „Äh…“ einfach „Außerdem,…“ sagen. 

  • Versuche ihn bitte zu vermeiden! Es geschieht manchmal mehr als man denkt. Deswegen ist es gut, einen Minivortrag zuhause vorbereitend aufzunehmen. Dann siehst du dich und hörst, wie oft du vielleicht „Äh“ sagst. Erinnere dich während deines Vortrags daran und versuche, ein anderes Wort zu benutzen oder sogar nur eine kleine Atempause einzulegen. 
  • Durch eine Atempause kannst du wieder deine Gedanken sammeln und weitersprechen. Sie hindert dich auch daran, zu schnell zu sprechen und deswegen vielleicht mehr Fehler zu machen. Dein Sprechtempo ist wichtig, denn du sollst korrekte Sätze bilden. 
  • FAZIT: Ein „Äh“ lässt sich kaum vermeiden. Es ist auch nicht schlimm. Aber, dein Vortrag sollte nicht damit übersät sein, sodass man deinem roten Faden nicht mehr folgen kann. 

ACHTUNG!!!

Hier gehört auch dazu, dass du gut übersichtliche Notizen hast. Falls dir das also etwas schwierig fällt, solltest du das auch zusätzlich üben. Zum Beispiel ein Mindmap ist eine super Möglichkeit Ideen miteinander zu verbinden aber auch gleichzeitig die Struktur/Aufbau des Vortrags zu bewahren. Übe das, wenn du für den Wortschatz übst, indem du dir ein Thema anhörst, anschaust oder liest und dir dann dazu Notizen machst, die du dann gleich für einen Übungsvortrag benutzen kannst. Dabei achtest du dann noch auf die Tipps zur Mimik und Gestik, nimmst dich mit deiner Kamera auf und schaust dir das später noch einmal an, um Fehler zu beheben und zu reflektieren. Voila! Perfekte Prüfungsvorbereitung! 😊 

3. Schritt-für-Schritt-Anleitung

Die Schritte in dieser Aufgabe sind relativ klar. Trotzdem möchte ich sie dir vorstellen, damit du siehst, wie man in der Prüfung vorgeht.

Die Vorbereitungszeit für die mündliche Prüfung ist 15 Minuten lang. Diese musst du dir für beide Aufgaben aufteilen. Halte dich also nicht zu lange im ersten Teil auf, falls du mehr Zeit brauchst für Aufgabe 2. Übe die Prüfung zuhause mal und stoppe, wie lange du für die Vorbereitung eigentlich brauchst. An diese Zeit solltest du dich dann in etwa richten, damit du auch genügend Zeit hast für die zweite Aufgabe. 

a. Aufgabenblatt gut durchlesen

Nun geht es los und du hast in der Vorbereitungszeit das Aufgabenblatt vor dir liegen. Lies dir die Aufgabe aufmerksam durch. Versuche alles zu verstehen und verzweifle nicht, falls du ein Wort oder so nicht kennst. Schaue dir die fünf Inhaltspunkte an, die dir gegeben sind. Diese Punkte sind eigentlich immer die gleichen, und zwar geht es dabei um diese Themen:

  • kurz zum Thema äußern und es erklären
  • Situation im Heimatland
  • Argumente dafür und dagegen
  • persönliche Meinung 

b. Schlüsselwörter unterstreichen

Während dem ersten Schritt, kannst du dir auch wichtige Schlüsselwörter in der Aufgabenstellung und den Inhaltspunkten unterstreichen. Das hilft dir einen Überblick zu behalten, besonders wenn du dann gleiche deine Notizen machen sollst. Unterstreiche dabei nur wichtige Begriffe und nicht zu viel. 

 

c. Notizen machen

Dieser Teil ist fast so wichtig wie dein eigentlicher Vortrag. Denn, falls du kein professioneller Sprecher bist, wird es dir nicht unbedingt einfach fallen, spontane und logisch gegliederte Argumentation aufzubauen. Deine Ideen sollten also zunächst in deinen Notizen gegliedert sein. Dabei darfst du dir aber auch wieder nicht zu viele Notizen machen, weil dir dabei die Zeit davonrennt. Außerdem musst du deine Notizen deinem Vortrag entsprechend gliedern, damit du nicht vom Thema abkommst bzw. durcheinanderkommst. Ein Mindmap ist eine gute Möglichkeit deine Ideen in eine gut gegliederte Übersicht zu bekommen. Du kannst natürlich auch einfach Stichpunkte oder eine Tabelle machen. Beim Mindmap allerdings bist du automatisch gezwungen kurze Stichpunkte zu machen und kannst dazu noch deine Ideen miteinander verbinden. Das hilft dir wiederum gute Überleitungen zu schaffen, was deinen Vortrag gliedert und es den Zuhörern erleichtert dir zu folgen. Wenn du nun eine Liste von Stichpunkten vor dir hast, wird es dir schwieriger fallen deinen Blick nach oben (zu den Prüfern) zu richten und es kann passieren, dass du während deines Vortrags am Papier „klebst“. Freies Sprechen ist hier sehr wichtig, deswegen solltest du sichergehen, dass du eine gute Methode für deine Notizen gefunden hast, bevor du in die Prüfung gehst. Probiere einfach verschiedene Varianten aus, falls du dir nicht sicher bist. 

 

Deine Notizen sollten dann gut leserlich und knapp gehalten sein. Gerne kannst du dir ein oder zwei Redemittel notieren, damit du sie dann im Vortrag auch nicht vergisst. Es sollte aber klar sein, welche Inhaltspunkte du in welcher Aufteilung besprechen wirst. Du solltest also deine Notizen auch nach Einleitung, Hauptteil und Schluss gliedern. Wobei der Hauptteil die 5 Inhaltspunkte in einer logischen Reihenfolge beinhaltet. Logisch wäre zum Beispiel eine Einleitung zum Thema am Anfang zu geben und deine Meinung vielleicht erst am Ende, nachdem du Vor- und Nachteile erwähnt hast. Das Vergleichen mit dem Heimatland kann dann irgendwo eingeschoben werden. Du musst dich also nicht starr an die Reihenfolge auf deinem Aufgabenblatt halten, kannst du aber, wenn du möchtest. 

 

d. Vortrag halten

Jetzt hängt es, wie oben beschrieben, an deinen Notizen, ob dein Vortrag erfolgreich wird. Halte dich dabei an bestimmte Regeln (Mimik, Gestik, Geschwindigkeit…) und dann sollte alles gut verlaufen. Stelle sicher, dass du deine Argumentationen gut einleitest mit Redemitteln zum Beispiel. Du hast jetzt 3-4 Minuten Zeit. Diese Zeit scheint wenig zu sein, aber wenn du dann sprichst, ist es doch eine ganz schön lange Zeit. Pass also auf, dass deine Argumentation nicht zu kurz oder zu lang ist. Besser ist immer, wenn du zu viele Infos hast und etwas weglassen musst, anstatt zu wenig zu haben. Dabei aber auch immer auf die Inhaltspunkte achten. Denn diese sollten für eine volle Punktzahl mit erwähnt werden.

4. Du hast es geschafft!!

Ich hoffe, du konntest dich gut auf den ersten Teil der mündlichen Prüfung vorbereiten. Mit ein bisschen Übung schaffst du das auch. Ein geeignetes Zeitmanagement und Ordnung in deinen Notizen und somit in deinem Gedankenfluss, helfen es dir einen soliden, erfolgreichen Vortrag zu halten. 

 

Weiter geht’s im Teil 2 der mündlichen Prüfung!

Wir sehen uns dort wieder!

Deine Juliane 😊

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